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Consrade

ein Dorf im Internet


Willkommen in Consrade!


Consrade ist ein kleines Dorf in Mecklenburg. Es gehört zur Gemeinde Plate und zum Amt Crivitz und liegt am Südrand der Landeshauptstadt Schwerin. Man findet Consrade, indem man von Schwerin nach Plate fährt. Diese kleine Website soll neugierig machen und über die Geschichte des Dorfes informieren.

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Das Dorf hat sich in den letzten Jahren recht stark verändert. Es ist gewachsen, wurde modernisiert. Die Straße wurde neu gebaut, die Kanalisation wurde erneuert, die Strom- und Telefonleitungen unter die Erde gelegt. Die Straßenbeleuchtung ist sogar auf LED umgerüstet worden.

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Viele neue Häuser, ja ganze Wohngebiete sind entstanden. Auch viele der "alten" Häuser haben sich verschönert.

Wir haben in unserem Dorf viele sehenswerte Flecken. Manche sieht man allerdings erst auf den zweiten Blick...

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Geografie

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Vor etwa 18000 Jahren hatte die Eiszeit einen großen Teil Europas fest im Griff. Die Eismassen hatten sich auf der Linie Schwerin-Crivitz bis zu 2000m hoch aufgetürmt. Die Schmelzwasser suchten sich ihren Weg durch die Endmoränen in Richtung Elbtal und schufen so das Störtal und weiter südlich die Lewitz. Das abfließende Wasser gab einen schmalen Uferstreifen frei, auf dem heute Consrade steht. Der See hinterließ die Stör, umgeben von einem sumpfigen Torfmoor. Bei der Begradigung der Stör im vergangenen Jahrhundert wurde eine große Menge von steinernen Werkzeugen gefunden. Daher nimmt man an, dass hier in der Steinzeit schon eine starke Besiedlung stattgefunden hat.


Geschichte

Diese Chronik wurde in ausführlicher Form im "Banzkower Amtsboten" von der Familie von Stenglin veröffentlicht und uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

Die erste Erwähnung Consrades stammt aus der Zeit der Christianisierung. 1260 schrieb sich der Ortsname "Conradesrothe". Es gab einige Varianten, wie sich Consrade im Laufe der Geschichte schrieb.

Hier ein paar Beispiele:

  • 1260 Conradesrothe
  • 1371 Cordesrote
  • 1534 Churfzrade
  • 1541 Cufrade
  • 1596 Consrode
  • 1603 Curfzrade
  • 1730 Kuysrade
  • seit 1751 Consrade

Seit dem 13. Jahrhundert gehörte das Dorf Consrade einem Zisterzienserkloster Reinfeld in Holstein. Das blieb bis 1553 so. Um die gleiche Zeit (1534) wurde auch die kleine Kirche in einem Kirchenvisitationsprotokoll erwähnt, damals schon als Tochterkirche der Mutterkirche zu Plate. Da schon damals gespart werden musste, konnte sich das kleine Dorf keine große Kirche leisten. Daher wurde auch kein Kirchturm gebaut, sondern nur der freistehende Glockenstuhl.

1780 war die Kirche baufällig und sollte wegen Geldmangel abgerissen und nicht renoviert werden. Erst 1831 war man in der Lage die Renovierung durchzuführen. Das Ergebnis ist auf nebenstehendem Bild zu sehen. In diesem Zustand war die Kirche bis 1968. Dann wurde die Kirche sehr umfangreich ausgebessert. Es wurden nicht nur der Dachstuhl und das Dach erneuert, sondern auch Fenster, Türen, Fußboden und vieles mehr. Die Orgel ist aber immer noch mit einem Blasebalg angetrieben, der mit einem Fußpedal in Gang gesetzt wird. Zur gleichen Zeit entstand auch der Anbau an der Südseite der Kirche. Dort ist der Gemeinderaum untergebracht.

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Der Glockenstuhl enthielt lange nur eine Glocke. Sie ist sehr alt (von 1543). Der Platz reicht aber für zwei. Die zweite Glocke (aus dem Jahr 1874) wurde im 1916 im ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Das Dach des Glockenstuhls wurde 1995 von den Gemeindemitgliedern erneuert. Im Jahre 2017 war es nach einer großen Spendenaktion soweit: Die zweite Glocke wurde neu gegossen und nach über 100 Jahren war der Glockenstuhl wieder komplett.

Im Jahre 1753 begann man mit einer Verordnung bzgl. der Ansiedlung von Büdnern der Landflucht der grundbesitzlosen, leibeigenen Landbevölkerung zu begegnen. Der Büdner war ein mecklenburgischer Kleinbauer, der in den Anfängen nur eine "Bude", etwas Gartenland und Weiderecht besaß. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte er die Möglichkeit, seine Wirtschaftsfläche bis zu 5 ha zu vergrößern. 1830 wurde der Meierhof aufgeteilt. Der vorhandene Wald und ein großer Teil des Torfmoores gehörten zur herzoglichen Forst. Die Bezeichnung der Büdnereien begann an der Grenze zu Mueß mit B I und wurde bis zu B XVII an der Plater Scheide durchgezählt, wobei sich die Nummerierung nach der Reihenfolge des Verkaufs richtete. 1875 entstanden 5 weitere Büdnerstellen. 1846 wurde per Verordnung erlaubt, "eigentümliche" Häuser zu bauen. Damit sind die sogenannten Häuslereien gemeint. Für das Jahr 1865 sind in Consrade 5 Häuslereien belegt.

Das Torfmoor war damals die wichtigste Energiequelle für Consrade. Der Brennstoff wurde aber auch mit Kähnen nach Schwerin befördert und zum Beispiel im Schloss verheizt. Auf dem Bild sind die Torfarbeiten gut zu erkennen.

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Stromaufwärts wurden die Kähne auf dem Treidelpfad gezogen. Beladen wurde in Stichkanälen, die von der Stör in die Wiesen gingen. Um diese Stichgräben lagerten die Torfsoden, um dann auf die Kähne (siehe Bild) verbracht zu werden. Die Stichgräben waren noch bis zur Melioration in den 60er Jahren vorhanden. Allerdings waren sie inzwischen so zugewuchert, dass sie nicht mehr schiffbar waren.
Die ausgetorften Flächen mussten mit Sand eingeebnet werden. Die dazu benötigten Mengen wurden vom Hang des westlichen Störtales abgebaut. Wenn man heute die Hofplätze auf der westlichen Seite des Dorfes betrachtet, kann man davon ausgehen, dass sie fast alle durch den Kiesabbau entstanden sind. Etwa 1880 war abzusehen, dass das Torfmoor bald erschöpft sein würde. Um diese Zeit wurden die bis dahin landwirtschaftlich genutzten Hänge aufgeforstet, um rechtzeitig für ausreichend Feuerholz zu sorgen.

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Die Ereignisse der beiden Weltkriege haben auch in Consrade ihre Spuren hinterlassen. Wie schon weiter oben erwähnt, wurde die eine Glocke während des ersten Weltkrieges eingeschmolzen. Ein Gedenkstein mit den Gefallenen aus diesem Krieg steht auf dem Friedhof. Während des zweiten Weltkrieges hat Consrade glücklicherweise keine Kampfhandlungen erlebt. Aber die Folgen des Krieges waren auch hier zu spüren. So waren viele ausgebombte Flüchtlinge hierher geflohen. Selbst in der Schule waren viele Menschen untergekommen. Aus einem Schreiben des Bürgermeisters an das Landratsamt vom 27.12.1945 erfahren wir, dass von etwa 450 Flüchtlingen die Rede ist - Consrade hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 280 Einwohner. Die Stör war sogar eine Zeit lang zum Grenzfluss geworden, diesseits waren die Amerikaner und Engländer und auf der anderen Seite die Russen. Am 06.09.1946 kehrte ein Stück Normalität ins Dorf zurück: die erste Tanzveranstaltung nach dem Krieg fand statt.


Galerie

Hier kann man einige hoch interessante Zeichnungen bestaunen, die von der Familie von Stenglin zum Scannen zur Verfügung gestellt wurden. Herzlichen Dank!

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Blick auf Kirche, Armenkaten und Hof aus dem Jahre 1841

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der Erbpachthof Nr. 1 um 1865 (im Vordergrund das Schulgebäude)

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der Erbpachthof Nr. 2 um 1865 (im Hintergrund die ersten Büdnereien)

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die Kirche um 1860

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das Spritzenhaus und der Armenkaten

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Postkarte aus dem Jahre 1919 "Motive aus Mecklenburg-Consrade"

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frühere Gaststätte, heute steht hier ein Mehrfamilienhaus

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Wohnhaus der Hufe I vor dem Brand (Haus der Familie von Stenglin)

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Flurkarte von 1898

verantwortlich:

Mario Schuldt
Mueßer Str. 5
19086 Consrade

Kontakt

Mail: webmaster@consrade.de 

Phone: +49 (0) 176 614 93 601 

Copyright

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